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HAUTARZT-VENENPRAXIS |
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DIFFERENTIALDIAGNOSE DER
VENENERKRANKUNG
Nicht alle Beschwerden der Beine haben mit den Venen zu tun |
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Lipoödem |
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Lymphödem |
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Orthopädische Ursachen |
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Andere Ursachen |
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Lipödem |
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Unter
"Lipödem" versteht man anlagebedingt
weiches Fettgewebe der Arme und Beine. Es tritt
vorzugsweise bei Frauen auf, und bildet in wechselnder
Ausprägung weiche Fettgewebspolster. Diese speichern
Wasser, wodurch es im Laufe des Tages zu verstärktem
Schwellungsgefühl kommen kann. Dem kann im Bereiche der
Beine durch das Tragen
einfacher Stützstrümpfe entgegengewirkt werden. Lipödeme
sind keine Krankheit, können subjektiv jedoch als
störend empfunden werden. Einzige grundlegend wirkungsvolle
Maßnahme zu ihrer Entfernung wäre die operative
Fettabsaugung (Liposuction). Andere Methoden, wie
Gewebsmasssagen oder Lymphtherapien, haben keine
grundlegend therapeutischen Auswirkungen auf das
Lipödem. |
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Lymphödem |
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Unser
Blutkreislauf pumpt Flüssigkeit in die Peripherie des
Körpers. Ein Teil der Flüssigkeit tritt als Lymphe
in das Gewebe über. Die Lymphflüssigkeit ihrerseits wird
durch ein Netzwerk feinster Kapillaren - die Lymphgefäße
- wieder in Richtung Herz zurückgeführt. Ist das
transportierende Lymphgefäß-system in seiner Funktion
eingeschränkt, kommt es zum Lymphstau (Lymphödem).
Mögliche
Ursachen eines Lymphödems sind vielfältig: |
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Angeborene
Anlagestörungen;
Folgeerkrankung
nach Infektionen, Entzündungen oder Verletzungen des Gewebes;
Abflussbehinderungen durch Narben, sowie nach noptwendiger
operativer Entfernung von Lymphknoten (z.B. im Achselbereich) |
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Klinische Symptome
Lymphödeme liegen tiefer im Gewebe (subfaszial). Typischerweise
entsteht bei Daumendruck auf das Lymphödem keine Delle, im Gegensatz
zu internistisch bedingten (epifaszialen) Stauungsödemen.
Reversible Lymphödeme können bereits bei
mangelnder körperlicher Aktivität entstehen (z.B. stundenlanges
Sitzen oder Stehen am Arbeitsplatz). Sie nehmen tagsüber an Umfang
zu, bessern sich aber
(ganz oder teilweise) in der Nacht.
Fixierte Lymphödeme können nicht mehr zurückgehen. Sie
entstehen, wenn der Belastung des Gewebes längerfristig keine
Therapie entgegengesetzt wird. Hauptgefahr fixierter Lymphödeme sind
ausgedehnte Infektionen nach (auch nur kleinen) Verletzungen.
Lymphödeme
können auch in Kombination mit Lipödemen auftreten (s.o.). In diesem
Fall spricht man vom komplexen Bilde eines Lipolymphödems. |
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Diagnose
Nach Feststellung der klinischen Symptome (s.o.) soll das Ausmaß der Funktionsstörung
objektiv bestimmt werden. Dies geschieht mittels einer einfach
durchzuführenden nuklearmedizinischen Unter-suchung, dem Isotopenlymphogramm.
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Therapie
Lymphödeme
bedürfen einer langjährigen und
konsequenten Betreuung. Basis aller Maßnahmen ist die
Kompressionstherapie mittels Bandagen,
Spezialverbänden und Kompressionsstrümpfen.
Körperliche Aktivität kann - im Verein mit
komprimierenden Verbänden oder Strümpfen - den
Lymphabstrom fördern. Sehr effektiv ist die
fachgerecht durchgeführte Lymphdrainage: Dabei
handelt es sich um eine Entstauung des Gewebes
durch aufwändige und einfühlsame Massagetechnik.
Der positive Effekt hält nur eine bestimmte Zeit
an; daher müssen Lymphdrainagen in regelmäßigen
Abständen wiederholt werden.
In frühen Stadien
ihrer Entwicklung können Lymphödeme durch stetig
wiederholte Behandlungen gebessert werden. Die
Behandlung fixierter Lymphödeme zielt darauf,
weitere Verschlechterungen zu verhindern und
Komplikationen zu vermeiden. |
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Orthopädische Ursachen |
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Beschwerden
der Beine entstehen häufig durch orthopädische Leiden.
Dazu zählen: Fehlstellungen der Füße und Sprunggelenke;
Arthrosen der Knie- und Hüftgelenke;
Fehlstellungen des Beckens und der Wirbelsäule.
Die daraus folgenden
Fehlbelastungen können zu Gangstörungen
führen. Es kommt zu reaktiver Verhärtung und
Schmerzen ganzer Muskelpartien, z.B. der
Unterschenkel. Die verhärtete Muskulatur kann beim Gehen weniger
Flüssigkeit aus dem Bein abpumpen (gestörte
Wadenmuskelpumpe). Dies wirkt sich ungünstig auf das
Venensystem aus.
Typischerweise kommt
es zu - vor allem
nächtlich auftretenden - Muskelkrämpfen (Myogelosen) und
Schmerzen (Myalgien) der Beine. Im Zuge der Belastungen
des Tages können sich außerdem Schwellungs- und
Schweregefühl der Beine einstellen. Die
Therapie muss an den ursächlichen Punkten ansetzen: Orthopädische
Behandlung von Fehlstellungen und Fehlfunktionen des
Stützsystems (Einlagen, Infiltrationen etc.);
nach Erfordernis leichtere Stützstrümpfe oder stärker
wirksame Kompressionsstrümpfe tagsüber;
Richtig dosierte,
regelmäßige medizinische Massage der verhärteten Beinmuskulatur:
Ziel ist deren Lockerung, wodurch Schmerzen und
Stauungszeichen zurückgehen. Zugleich gewinnt die
Muskulatur ihr Pumpvermögen zugunsten der Venen
wieder. |
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Andere Ursachen |
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Internistische Ursachen
Zahlreiche internistische Erkrankungen können zu
Stauungszeichen der Beine führen. Dazu zählen
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Leber, Niere, Schilddrüse u.a.
- Tumorleiden der Beckenregion
oder der Lymphknoten können den Rücktransport von Blut
und Lymphflüssigkeit behindern. Manche Medikationen
(z.B. einige Mittel gegen Bluthochdruck) können als
Nebenwirkung zu (meist milderen) Flüssigkeitseinlagerungen
in das Gewebe der Beine
führen. |
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Urologische
/ gynäkologische
Ursachen Einseitige
- seltener beidseitige - Schwellung der Beine erfordert bei
Männern eine urologische, bei Frauen eine gynäkologische Untersuchung zum Ausschluss
eines Tumorleidens. |
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Neurologische
Ursachen Neurologische
Funktionsstörungen können zu Bewegungsstörungen und Gangbehinderungen
führen. Daraus kann ein gestörter Rücktransport von Blut und
Lymphflüssigkeit aus den Beinen resultieren.. Nicht selten
treten neurologische und orthopädische Störungen
gemeinsam auf. |
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