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Dr. Michael Hörner

 

   
FA für Dermatologie, Venerologie, Allergologie

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Allergien: Wenn das Immunsystem irrt

ab 01.06.2025 xxxxxx

 

Allergien sind weit verbreitet und nehmen zu.

Sie können die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen; aber es gibt Hilfe

   

 

 

 

 

Was ist eine Allergie

     
 

Symptome

     
 

Diagnostik

     
 

Therapie

     
 

Neurodermitis

     
 

Asthma bronchiale

     
 

Differentialdiagnosen: Keine Allergie

     
           
           
 

Was ist eine Allergie

     
   

Unter "Allergie" versteht man gewöhnlich eine Fehlreaktion des Immunsystems: Bei Kontakt zu grundsätzlich harmlosen Substanzen kommt es zur Entwicklung von Entzündungen. Diese wiederum können akute oder chronische Schädigungen verschiedener Organe hervorrufen.

Voraussetzung zur Entwicklung einer Allergie ist die vorangegangene Sensibilisierung gegen einen bestimmten Stoff (Erstkontakt).

Das "immunologische Gedächtnis" kann die Neigung zu manchen Allergien bewahren; andere Allergien können im Laufe der Jahre wieder abklingen.

Nach Gell und Coombs werden mehrere klassische Typen der Allergie unterschieden. Die häufigsten sind dem Typ I und Typ IV zuzuordnen:

 

Pollenstaub; Bild: ALK [>]

 
 

 

 

Allergie Typ  I

Allergie vom Soforttyp, unmittelbare Beschwerden; z.B. inhalative Allergie (Pollen, Schimmel, Staubmilben);

Insektengiftallergien (Biene, Wespe);

Akute Medikamentenallergie, in der schwersten Form: Anaphylaxie mit bedrohlichem Kreislaufversagen

Allergie Typ IV

Allergie vom verzögerten Typ, z.B.

Kontaktallergien (Nickel, Chrom, Konservierungsstoffe);

Verzögerte Medikamentenallergien (Ausschläge nach einigen Tagen der Einnahme).

   
 

Symptome

 

 

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Allergie Typ I (Sofortreaktion)

Abhängig vom Auslöser, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

 

 

 

 

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Auslöser

Symptome

Pollen, Schimmel,

Milben, Tierhaare

Niesreiz, Augenentzündung, "Heuschnupfen";

Komplikation: Asthma bronchiale

Nahrungsmittel

Gaumenjucken, Verdauungsbeschwerden, Ausschläge; im Extremfall schwere Anaphylaxie

Medikamente

Akute juckende Ausschläge (Urticaria), Schwellungen, im Extremfall Anaphylaxie

Insektengifte

Starke Akutreaktion (lokal oder systemisch),

im Extremfall Anaphylaxie

 

Uhrbandekzem (Kontaktallergie) [>]

 

 

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Allergie Typ IV (verzögerte Reaktion)

Abhängig vom Auslöser, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

 

 

 

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Auslöser

Symptome

Berührungsstoffe Beruf und Alltag

Juckende Ekzeme, je nach Stadium: Bläschen, Risse, Verhornungen

Medikamente

Verzögert auftretende Hautausschläge (meist am ganzer Körper)

Fotoallergie

Ekzeme durch Zusammenwirken bestimmter äußerer Substanzen und Ultraviolett-Licht (Sonne)

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Diagnostik

 

 

 

 

Allergie Typ Ix

Inhalative Allergien: Die Diagnostik stützt sich auf drei Säulen:

-  Anamnese: Klinische Symptome wann / zu welcher Gelegenheit?

Hinweise kann ein Beschwerdekalender liefern (s.d.).

-  Hauttest (Prick-Test, Einritzen von Allergenen; Bild rechts)

-  Labortest: Begleitende Austestung ursächlicher IgE-Antikörper

Achtung: Zum Testtermin sollen Sie gesund sein; durch eine Woche davor keine Tabletten gegen Fieber, Kopfschmerz einnehmen; sowie keine Antihistamine (Medikamente gegen Allergiesymptome).

Insektengiftallergien können auf gleiche Art getestet werden.

Nahrungsmittelallergien kommen eher bei Kindern vor und klingen meist im Laufe der Jahre ab. Bei Erwachsenen treten sie manchmal als Kreuzreaktion bei bestehender inhalativer Allergie auf. Wichtigstes diagnostisches Kriterium ist die Anamnese; sonstige Tests gelten als nur begrenzt aussagekräftig.

 

Prick-Test (Ritztest)

 

 

 

Allergie Typ IVx

Typ IV-Kontaktallergien werden durch Aufbringen zahlreicher Proben auf die Rückenhaut nachgewiesen (Epikutantest, Abb. rechts). Die Reaktion wird an drei Folgetagen abgelesen; ein Ergebnis steht erst am vierten Tage fest. -

Hier sehen Sie eine Liste häufiger Quellen von Kontaktallergenen.

Medikamentenallergien können z.B. durch Antibiotika, Schmerzmittel und andere Pharmaka hervorgerufen werden.  Tests werden heutzutage nur noch in sehr selektiven Fällen durchgeführt.

Häufig befürchtete Penicillinallergien scheinen oft andere Ursachen zu haben und lassen sich nach Jahresfrist im Blutbefund nicht mehr sicher nachweisen.

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Epikutantest: Kontaktallergie, 3 positive Areale

 

 
 

Therapie

   

 

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Bei bestehender Allergie heißt die wichtigste Maßnahme: MEIDUNG.

Inhalative Typ I-Allergien:

Die einzige kausal wirksame Therapie ist die Hyposensibilisierung. Dabei wird dem Immunsystem in wiederholten Dosen genau das auslösende Allergen zugeführt. Im Zuge dieser dreijährigen selektiven Immuntherapie (SIT) lernt das Immunsystem, seinen bisherigen Irrtum zu verlieren.

Die selektive Immuntherapie (bevorzugt als s.c. Impftherapie) kann ab dem 6. Lebensjahr durchgeführt werden. Ziel ist die Vermeidung künftiger krankhafter Entzündungsprozesse zum Schutz der Lunge.

Bienen- und Wespengiftallergien werden in ähnlicher Weise behandelt. Die Dauer einer Impftherapie beträgt hier allerdings im Regelfall 5 Jahre. - Zudem sollte für Patienten mit nachgewiesener Insektengiftallergie in jedem Frühjahr ein Notfallset incl. Adrenalin-Injektor rezeptiert werden.

Kontaktallergien erfordern die lebenslange Meidung des auslösenden Allergens. Dies kann sogar einen beruflichen Wechsel erfordern.

Nahrungsmittel- und Medikamentenallergien erfordern die langfristige Meidung des auslösenden Allergens.

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Neurodermitis

 

Neurodermitis

 

 

 

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Unter Neurodermitis (syn.: atopische Dermatitis) versteht man ein komplexes Krankheitsbild mit schubhaft auftretenden, oft langjährigen Ekzemen. Damit verbunden sind  erhöhte Neigung zu Allergien, Asthma und Infektionen der Haut.

Verbunden mit Neurodermitis sind eine reduzierte Barrierefunktion der Haut bei gleichzeitiger Trockenheit. Die vielfältige Symptomatik erfordert phasengerechte, adäquate Therapie. Richtige Lebensweise, konstante Hautpflege, Vermeidung austrocknender und schädigender Einflüsse können den Verlauf günstig beeinflussen.

Neben zahlreichen konventionellen Therapiansätzen gibt es im Falle schwerer Neurodermitis heutzutage auch hochwirksame Biologica. Diese können nach genauer Abwägung ärztlicherseits langfristig rezeptiert werden.

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Asthma bronchiale

 

 

 
   

Verbunden mit Krankheiten des atopischen Formenkreises (Allergie, Neurodermitis, Ekzeme) ist auch die Empfindlichkeit der Atemwege und Bronchien. Rechtzeitige allergologische Therapien können die Entstehung eines Asthma bronchiale vermeiden.

Die Diagnose eines Asthma bronchiale ergibt sich aus einem Lungenfunktionstest durch Fachärzte für Pulmologie. Sollte die Krankheit sich manifestiert haben, gibt es hochwirksame inhalative und systemische Medikationen.

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Differentialdiagnose: Keine Allergie

 

 

 
 

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Nicht jeder Niesreiz, nicht jeder juckende Ausschlag ist bereits eine Allergie! Aufgabe einer eingehenden Diagnostik ist die Unterscheidung sonstiger Ursachen und Krankheitsbilder; z.B.:

Urticaria (Nesselsucht); Angioödem (Hautschwellungen); Reizungen der Nasen- und Augenschleimhäute ohne Vorliegen einer Allergie; Intoleranzreaktionen; Kontaktekzeme durch Überlastung.x

   
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit und besseren Lesbarkeit des Dokuments wird auf geschlechts-spezifische Doppelnennungen verzichtet; alle Nennungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

 

 

 

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Seite aktualisiert am 08.05.2025

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